Martin Suppiger – blanke 10 für Eichenlaub

Martin, was war dein schönster Erfolg?

Mein zweiter eidgenössischer Kranz, 2016, in Estavayer. Im achten und letzten Gang gegen den Nordwestschweizer Tobias Widmer war bereits die letzte Minute angekündigt. Ich brauchte für das Eichenlaub eine blanke 10. Mit einem Kreuzgriff und anschliessendem Gammen gelang mir dann der entscheidende Zug.

Und das schönste Erlebnis?

Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit welche ich dank dem Vereinsleben im SK Wiggertal erleben durfte. An den Wettkämpfen, aber auch im Training und danach. Zusammen mit meinen Vereinskollegen habe ich wunderbare Momente erlebt. Natürlich bleibt mir auch das Eidgenössische in Estavayer in schönster Erinnerung. Und besonders schön war, dass ich am Samstagabend zu Philipp Scheidegger nach Hause fahren und dort übernachten durfte. Wir haben uns zuvor in der Dagmerseller Kneippanlage auf ebenso gesunde wie erfrischende Art und Weise erholt und sind dann morgens um halb fünf, gemeinsam mit Michael Müller, wieder nach Estavayer gefahren. Meinen Kranzgewinn haben wir noch vor Ort in der Westschweiz ausgiebig gefeiert, ehe wir dann am Montag wieder nach Hause fuhren. Speziell war, dass ich in jener Saison mit einem Gips an meinem gebrochenen linken Daumen geschwungen habe. Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass es so noch für das Eidgenössische reichen würde. Unser heutiger Technischer Leiter Alain Müller hat mich dann ermuntert, es beim Kantonalen in Eschenbach unbedingt zu probieren. Ich habe dann den Gips eigenhändig gekürzt, sodass ich etwas mehr Bewegungsspielraum hatte. Und mit diesem verkürzten Gips gewann ich den Kranz, danach auch noch Eichenlaub am ISV-Fest und, wie erwähnt, später noch den eidgenössischen Kranz.

Speziell war, dass ich in jener Saison mit einem Gips an meinem gebrochenen linken Daumen geschwungen habe. Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass es so noch für das Eidgenössische reichen würde.

Martin Suppiger hat, genauso wie seine nicht minder starken Brüder Thomas und Werner, drei Sportarten betreiben. Alle mit eindrücklichem Erfolg. Die «Suppigers», das war Ringen, Nationalturnen und Schwingen. Und ein selbstbewusstes, aber nie aufgesetztes, oder den Gegner blossstellendes Auftreten auf den Wettkampfplätzen. Fairness im und neben dem Sport war und ist die Devise. «Ich musste Ende 2016 meine Schwingerkarriere aufgrund von zahlreichen Verletzungen beenden. Müsste ich heute entscheiden, würde ich nach wie vor auf drei «sportliche Pferde» setzen. Im Winter war ich gerne ein Ringer und freute mich, mit der RR Hergiswil viele schöne Erfolge gemeinsam mit dem Team zu erringen. Das zweifache Mannschafts-SM-Gold wird mir immer in Erinnerung bleiben. Und im Sommer war ich leidenschaftlich gerne ein Schwinger und habe dank dem Nationalturnen auch das eine oder andere Krafttraining auslassen können. Nationalturner trainieren nämlich sehr polysportiv. Das kam mir dann auch in den Schwingerarenen zugute.» Total gewann Martin Suppiger elf Kränze (wovon auch zwei ISV- und zwei eidgenössische Kränze). 2014 siegte er zudem am Seetaler Schwinget in Hitzkirch.

Wenn Sie dieses Porträt lesen, steht auch fest, ob Martin Suppigers grosser Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Beim Interview Mitte August 2018 sagte er nämlich, dass er seine Hergiswiler in der Saison 2018 gerne in den Play-offs sehen würde…

Herzlichen Dank Martin für deine Schwingergeschichte.

Autor: Renato Cavoli

Steckbrief zu Martin Suppiger

Jahrgang: 1984

Gewicht als Aktiver: 95 kg

Gewicht heute: 92 kg

Beruf: Nach der erfolgreich abgeschlossenen Lehre zum Schreiner bildete er sich an der höheren Fachschule zum Holztechniker weiter. Heute arbeitet Martin Suppiger als Projektleiter bei Vogel Design AG in Ruswil. Martin Suppiger ist mit Andrea verheiratet, gemeinsam sind sie Eltern von «Sohnemann» Lui.

2019-05-21T08:19:17+00:00
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