Ruedi Stadelmann – wenn Träume wahr werden

Ruedi, was war dein schönster Erfolg?

Für mich bedeuten die drei Siege auf dem Menzberg wie auch die weiteren 16 Rangschwingfest-Siege sehr viel. Insgesamt gewann ich 27 Kränze, davon sechsmal am ISV-Fest und zwei eidgenössische Kränze in Frauenfeld und Burgdorf. Nach dem Eidgenössischen in Burgdorf 2013 trat ich zurück. Meine lädierte und operierte Schulter liess keinen Spitzensport mehr zu. Neben der sportlichen Erfolgen macht mich auch das aktuelle 100-jährige Vereinsjahr vom Schwingklub Wiggertal riesig stolz. Für mich als Vereinspräsident ist die Realisierung der neuen Schwinghalle ein verrücktes und grosses Geburtstagsgeschenk.

Und das schönste Erlebnis?

Das war im Juni 2010, also knapp zwei Monate vor dem Eidgenössischen in Frauenfeld. Franz Lampart, ein alter Schwingerfreund von mir, erzählte mir von einem Traum, den er kürzlich gehabt habe. Er hätte geträumt, dass ich in Frauenfeld meinen ersten eidgenössischen Kranz holen werde und dass Kilian Wenger Schwingerkönig werde. Und auch, dass ich im achten und alles entscheidenden Gang um den Kranz den Nordostschweizer Urban Götte bezwingen würde. Und genauso passierte es. Ich weiss, das tönt alles so, dass es wohl die wenigsten glauben. Aber genauso hat es sich abgespielt. Und meine Frau Irma und mich bewegt das noch heute, wenn wir davon sprechen. Übrigens habe ich Urban Götte mit meinem Ruedi-Stadelmann-Spezialschwung besiegt. Einem Linksstich mit anschliessendem Schlungg. So bezwang ich auch Christian Schuler 2009, als ich mit ihm um den ISV-Kranz machte. Und zwei Jahre später gleich noch einmal, und zwar auf der Rigi. Mein grösster Sieg in einem Gang war sicher 2006, eine Woche nach dem Unspunnenfest, an welchem Martin Grab triumphiert hatte. Ich habe Martin auf dem Allweg bezwungen. Natürlich auch mit meinem Spezialschwung.

Götte Urban am Eidgenössischen Schwingfest in Burgdorf 2013.

Linksstich mit anschliessendem Schlungg – der Ruedi Stadelmann Spezialschwung.

Generell ist es noch heute so: Jeder muss so schwingen, wie es seine athletischen und posturmässigen Voraussetzungen zulassen. Ein Christian Stucki kann mit seinem gewaltigen Körper nicht gleich schwingen wie ein Andreas Ulrich. Aber beides sind Top-Schwinger, die immer besser werden wollen. Auch Stucki hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, lebt nicht nur von seinem Gewicht und seiner Grösse. Ich glaube, ich würde wieder das Schwingen als meinen Sport wählen. Der Zweikampf Mann gegen Mann übt auf mich noch heute einen besonderen Reiz aus.»

8. Gang gegen Wenger Kilian am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2013 in Burgdorf.

Kantonales Schwingfest in Wolhusen 2012.

Innerschweizerisches Schwing- und Älplerfest Seedorf 2010 gegen Strupler Manuel.

St. Galler Kantonales Schwingfest 2008 in Mosnang gegen Forrer Nöldi.

Herzlichen Dank Ruedi für deine Schwingergeschichte.

Autor: Renato Cavoli

Steckbrief zu Ruedi Stadelmann

Jahrgang: 1980

Gewicht als Aktiver: 103 kg

Gewicht heute: 98 kg

Beruf: Inhaber und Geschäftsführer eines eigenen Unternehmens. Er vermietet Baumaschinen und ist unter anderem im Bereich Erdverschiebungen tätig. So ist er auch in dieser Funktion verantwortlich für das Areal des «Eidgenössischen» 2019 in Zug (total 80’000 m2 Erdverschiebung, was einer Fläche von 12 bis 13 Fussballfeldern entspricht). Ruedi Stadelmann ist aktueller Präsident vom Schwingklub Wiggertal. 

2019-05-21T08:24:16+00:00
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